Das erwartet Sie in diesem Artikel:
1. Sichtschutzzäune aus Holz
2. Sichtschutzelemente aus Naturmaterialien
3. Sichtschutz mit Pflanzen
4. Sichtschutz im Garten begrünen
5. Betonmauern, Natursteinmauern oder Gabionen
6. Sichtschutzlösungen mit Durchblick
7. WPC, Kunststoff und Glas
8. Rechtliche Anforderungen an einen Sichtschutz im Garten
1. Sichtschutzzäune aus Holz
Als natürliches Material fügen sich Sichtschutzzäune aus Kiefer, Lärche, Fichte und Co. harmonisch in Gärten ein. Ob Lattenzaun, Sichtschutzzaun oder klassischer Jägerzaun: Ein hölzener Gartenzaun sorgt für eine einladende und warme Atmosphäre, insbesondere wenn das Holz naturbelassen ist. Modular aufgebaute Elemente können beliebig miteinander verbunden werden und lassen eine große Gestaltungsvielfalt zu.
Ein hoher Zaun wirkt geschlossener und privater, während halbhohe Elemente Offenheit ausstrahlen. Einige Hölzer wie Douglasie und Lärche halten auch naturbelassen lange Zeit und müssen nicht imprägniert werden, wodurch viel Pflegearbeit eingespart werden kann. Ebenfalls wenig Pflege benötigen kesseldruckimprägnierte Hölzer. Die meisten Anbieter von Holzzäunen verwenden heimische Nadelhölzer wie Fichte und Kiefer.
2. Sichtschutzelemente aus Naturmaterialien wie Bambus, Schilfrohr und Weide
Sichtschutzmatten aus natürlichen Materialien wie Bambus, Schilfrohr und Weide sind schnell installiert und schaffen ein wohnliches Ambiente im Garten. Anders als eine feste Mauer lassen die Matten aus Naturmaterial an heißen Sommertagen die eine oder andere sanfte Brise durch. Besonders gut zur Geltung kommen Bambusmatten in asiatisch gestalteten Gartenwinkeln. Schilfmatten sind goldgelb gefärbt und haben eine bambusartige Optik. Sie sind blickdicht und lange haltbar. Mit ihrem dunkel gefärbten Holz fügen sich Weidenmatten harmonisch in natürlich gestaltete Gärten ein.
3. Sichtschutz mit Pflanzen
Hecken als Sichtschutz
Für den Sichtschutz im Garten werden häufig Hecken eingesetzt. Als Klassiker gelten die Hainbuchen- und die Rotbuchenhecke. Ab Frühsommer bilden die dicht belaubten Pflanzen eine blickdichte Hecke. Wer es mit der Blickdichte eilig hat, sollte zu Thuja-Arten oder Leyland-Zypressen greifen. Ebenfalls schnellwüchsig ist Kirschlorbeer.
Tipp: Bei Sichtschutz-Pflanzen wie Kirschloorbeer gibt schnellwachsende und langsamer wachsende Sorten!
Eiben bilden ebenfalls blickdichte Hecken, wachsen allerdings sehr langsam. Beliebte winterharte Heckenpflanzen mit Blüten sind Blut-Johannisbeere, Falscher Jasemin, Edelflieder und Blasenspiere. Alternativ zur Hecke kann ein dicht mit Pflanzen bewachsener Zaun als Sichtschutz mit Pflanzen fungieren. Als immergrüne Variante eignet sich der Gemeine Efeu, der bis zu 20 Jahre alt werden kann. Eine weitere Idee für einen Blickschutz sind hochwachsende Gräser wie Pampasgras und Chinaschilf.
Bäume als Sichtschutz
Für kleine Gärten passen platzsparenden Lösungen. Welche Bäume eignen sich hier? Für schmale Hecken wird häufig Thuja occidentalis Smaragd verwendet. Diese wächst säulenförmig und wird an der Basis auch ohne Rückschnitt nicht mehr als einen halben Meter breit. Ein Nachteil von Thujas ist ihr hoher Wasserbedarf. Besser an den Klimawandel angepasst ist die Eibe. Sie ist sehr gut schnittverträglich und eignet sich perfekt zur Gestaltung von schmalen Hecken. Eine weitere Idee ist Spalierobst! Alle heimischen Obstbäume, wie Apfel, Birne, Kirsche und Pflaume können sind in Spalierform erhältlich.
4. Sichtschutz im Garten begrünen
Durch den Bewuchs mit Kletterpflanzen verwandelt sich ein Rankgitter oder Gartenzaun schnell in eine mehr oder weniger blickdichte Sichtschutzwand. Dazu eignen sich frostbeständige immergrüne Kletterpflanzen wie Efeu, immergrüne Clematis-Sorten, winterharte Kriechspindel-Arten oder Winterjasmin. Während die immergrünen Kletterpflanzen ganzjährig für Blickdichte sorgen, schaffen das die laubabwerfenden Kletterpflanzen nur von Frühsommer bis Herbst. Zu diesen zählen beispielsweise Schling-Knöterich, Blauregen, Geißblatt, Trompetenblume, Hopfen und Wilder Wein. Mauern lassen sich von Frühsommer bis Herbst sehr schön mit Wildem Wein begrünen.
Tipp: Wenn Sie einen ganzjährigen Sichtschutz aus Pflanzen haben möchten, wählen Sie winterharte Arten wie Kriechspindel oder Winterjasmin.
5. Betonmauern, Natursteinmauern oder Gabionen
Betonmauern und Natursteinmauern sind robuster und pflegeleichter als Sichtschutzzaun. Im Vergleich zu anderen Sichtschutzlösungen jedoch aufwendig und teuer. Eine Mauer sollte nicht zu massiv wirken, damit man sich im Garten nicht eingeengt fühlt. Abhilfe schaffen helle Farben oder ein Bewuchs der Mauer mit Pflanzen.
Als preiswerte und moderne Alternative werden immer häufiger Gabionen eingesetzt, also mit Steinen gefüllte Drahtkörbe. Sie bieten Blick- und Windschutz und lassen sich dekorativ mit Kletterpflanzen beranken. Dazu pflanzt man Kletterpflanzen wie Clematis, Kletterrosen oder Wilder Wein einfach vor die Steinkörbe. Die Drahtkörbe dienen als Rankhilfe. Bei den meisten Gabionensystemen können Höhe und Breite individuell ausgewählt werden.
6. Sichtschutzlösungen mit Durchblick
Wer im Garten nicht völlig abgeschottet sein will und etwas von der Umgebung sehen möchte, sollte an verschiedenen Stellen des Sichtschutzes Durchblickmöglichkeiten schaffen. Das können gitterförmige Zaunelemente sein, die viel Licht durchlassen, locker gepflanzte Hecken oder Fenster im Mauerwerk. In modern gestalteten Gärten sieht man oft hohe Stelen als Sichtschutzlösung. Die vertikalen Zwischenräume lassen genügend Platz frei für den Blick nach draußen.
7. WPC, Kunststoff und Glas als Sichtschutz im Garten
Der Verbundstoff WPC (Wood-Plastic-Composite) besteht zu etwa 70% aus Waldholz und zu 30% aus Kunststoff. Mit seiner Holzoptik bringt das Material fast so viel natürliche Atmosphäre in den Garten wie echte Hölzer. WPC muss nie abgeschliffen oder gestrichen werden und ist damit extrem pflegeleicht. Ein weiterer Vorteil ist die sehr einfache Montierbarkeit von WPC-Zäunen.
Besonders edel wirkt Glas als Sichtschutz im Garten. Dabei kommt Verbund-Sicherheits-Glas zum Einsatz. Satiniertes Glas ist vollkommen blickdicht, lässt aber Licht durch. Glasscheiben aus Klarglas mit satinierten Mustern aus Quadraten, Linien und Gräsern schützen nur teilweise vor Blicken von außen, lassen dafür aber mehr Licht in den Garten.
8. Welche rechtlichen Anforderungen bestehen an einen Sichtschutz im Garten?
Die Vorgaben zur Höhe des Sichtschutzes sind im Bürgerlichen Gesetzbuch von § 903 bis § 924 geregelt. Je nach Bundesland und Bebauungsplan von Städten und Gemeinden gelten weitere Bestimmungen:
- Ein Sichtschutz im Garten sollte etwa eine Höhe von 170 bis 190 cm haben, wobei bei Neupflanzungen der Mindestabstand zum Nachbargrundstück 50 cm beträgt. Ja nach Bundesland gelten unterschiedliche Werte.
- Hecken, Mauern und Zäune sind je nach Gemeinde bis zu einer Höhe von 180 cm genehmigungsfrei.
- Bei Sichtschutzhecken müssen die Heckenbesitzer:innen überstehende Zweige entfernen, auch diejenigen, die in ein Nachbargrundstück ragen.
- Für Bäume an der Grundstücksgrenze gelten je nach Bundesland unterschiedliche Höchstwerte für Abstände und Höhen.
Fazit
Bei der Wahl der passenden Sichtschutzlösung für den eigenen Garten sollte wir überlegen, welche Ziele wir erreichen wollen. Für welche Bereiche des Garten benötigen wir einen Blickschutz? An welchen Stellen möchten wir gerne nach draußen schauen können? Dabei müssen gestalterische Aspekte besonders beachtet werden. Die Lösung muss nicht nur funktional passen, sondern auf das Gesamtbild des Gartens abgestimmt sein. Das Material des Sichtschutzes beeinflusst die Atmosphäre eines Gartens erheblich.