Das erwartet Sie in diesem Artikel:
1. Wann soll Gartenvlies genutzt werden?
Im Winter und bei Nachtfrösten schützt Wintervlies (Winterschutzvlies) kälteempfindliche Pflanzen vor Frostschäden. Mit etwa 50 g pro m2 ist Wintervlies wesentlich dicker als normales Gartenvlies. Das Vlies ist als Meterware oder in Form von praktischen Hauben und Schläuchen in vielen Größen erhältlich. Selbst für große Baumkronen gibt es Wintervlieslösungen in XXL-Größe. Rosenstöcke sind in speziellen Rosenhauben gut geschützt vor Austrocknung und Frost. In verschiedenen Farben oder mit Mustern und winterlichen Motiven bedruckt sind Winterschutzhauben Dekoration und Winterschutz zugleich.
Tipp: Bringen Sie das Wintervlies schon an, bevor die erste Frostnacht kommt!
Im Frühjahr schützt eine Abdeckung aus Vlies („Frühbeetvlies“) – ähnlich wie im Frühbeet – heranwachsende Gemüsepflanzen und Kräuter vor Kälte und Bodenfrösten. Unter dem Vlies liegt die Temperatur immer etwas höher als in der Luft darüber, wodurch die Pflanzen bessere Wachstumsbedingungen haben und früher geerntet werden können. Das erklärt, warum Gartenvlies auch als Ernteverfrühungsvlies bezeichnet wird. Wintervlies ist als Abdeckung für Beete weniger geeignet als normales Gartenvlies, da es weniger Licht durchlässt und die Pflanzen dann mehr Nitrat anreichern. Bei Frostperioden können auch zwei Lagen Gartenvlies sinnvoll sein. Bei Minustemperaturen kann sich auf dem Polypropylen-Vlies aus dem gespeicherten Kondenswasser ein dünner Eisfilm bilden, der Nachtfröste von den empfindlichen Jungpflanzen abhält. Weiterhin schützt eine Vliesabdeckung Jungpflanzen vor Schädlingsbefall und Saaten vor Vogelfraß.
Im Sommer kann das licht- und luftdurchlässige Gewebe zum Schattieren hitzeempfindlicher junger Setzlinge, wie beispielsweise Salat, verwendet werden. Gleichzeitig werden Schädlinge ferngehalten.
Die Verwendung von Unkrautvlies oder Mulchvlies für Grünanlagen, Wege und Beete macht während der gesamten Vegetationszeit Sinn.
Tipp: Verwenden Sie nur hochwertiges Vlies!
2. Wie wird Gartenvlies eingesetzt?
Gartenvlies wird am häufigsten zum Winterschutz von Gartenpflanzen und zur chemiefreien Unkrautunterdrückung eingesetzt.
- Winterschutz für Pflanzen: Winterschutzvlies wird um Pflanzen und Kübel gewickelt oder als fertige Winterschutzhaube über die Pflanzen gezogen.
- Unterdrückung von Unkraut auf Wegen und Beeten: Durch lichtundurchlässiges Unkrautvlies (Materialstärken von 50g pro m2 bis 150g pro m2) wird das Unkrautbewuchs über einen langen Zeitraum stark reduziert. Unkrautvlies ist in der Regel UV-beständig und bekommt daher durch direkte Sonneneinstrahlung keine strukturellen Schäden wie beispielsweise Risse. Es wird auch als Mulchvlies bezeichnet, da es wie eine dicke Mulchschicht wirkt.
- Abdeckung von heranwachsenden Pflanzen: Das über die Pflanzen gelegte Vlies schützt vor Kälte und zu starker Sonneneinstrahlung.
- Als Trenn- und Filtervlies: Bei Drainagen von Innenhöfen, gepflasterten Flächen und Holzterrassen sowie in Blumenkästen und Pflanzenkübeln verhindert die Vliesschicht das Einschwemmen von Erde und Schüttgut in die Drainageschicht und den Untergrund.
3. Ist das Vlies wasserdurchlässig?
Gartenvlies ist durchlässig für Luft, Wasser und Nährstoffe. Regen- und Gießwasser dringt daher normalerweise ohne Probleme zu den Pflanzen vor. Bei neu verwendetem Vlies kann es allerdings einige Tage dauern, bis das Vlies Wasser durchlässt. Dies liegt an der Materialbeschichtung, die sich erst langsam auflöst.
4. Wie wird das Vlies verlegt?
Das Unkrautvlies oder Mulchvlies wird als Trennschicht zwischen Erde und der Auflageschicht verlegt. Der Boden muss zunächst gründlich von Wurzeln, Pflanzen und Steinen gesäubert werden. Hartnäckige Wurzelunkräuter wie Quecke und wilde Brombeere müssen inklusive Wurzeln gerodet werden. Nach dem Einebnen der Fläche mit einer Harke sollte sich der Boden einige Tage setzen. Das Vlies wird faltenfrei über die komplette Fläche ausgebreitet, mit Überlappungszonen von 8 bis 10 cm. Befestigt wird das Vlies mit Erdankern aus wetterfestem Metall oder Kunststoff. Schneiden Sie kreuzförmige Schlitze in das Vlies und setzen Sie Stauden und Gehölze so ein, dass das Vlies eng an der Pflanze anliegt. Die abschließende Auflageschicht aus Kies, Split oder Rindenmulch sollte mindestens 5 cm dick sein.
Tipp: Für stark verunkrautete Flächen muss Unkrautvlies mit höherer Materialstärke eingesetzt werden.
Gartenvlies zur Beetabdeckung sollte immer locker über das Beet gelegt werden, damit die Pflanzen genügend Spielraum zur Entfaltung haben. Das Vlies sollte ein wenig durchhängen. Wird das Vlies zu straff gespannt, kann es leicht einreißen. Zum Befestigen des Gartenvlies können Sandsäcke, Steine, Erdanker oder Nägel verwendet werden. Alternativ kann der Vliesrand eingegraben werden. Die Verankerung muss fest genug sein, damit das Vlies bei stürmischen Wetter nicht davonfliegt.
Tipp: Prüfen Sie während des Wachstums regelmäßig nach, ob Ihre Pflanzen unter dem Vlies genügend Luft nach oben haben!
5. Fazit
Bei den vielen Möglichkeiten für den Einsatz von Gartenvlies fragen wir uns, wie wir jemals ohne diesen Gartenhelfer zurechtgekommen sind. Wahrscheinlich sind uns einige Pflanzen im Winter erfroren und wir hatten Beete voller Unkraut. Nutzen Sie daher das volle Potential von Gartenvlies, um Ihre Schützlinge sicher und mit weniger Pflegeaufwand durch das Gartenjahr zu bringen!